Kriegsführung der Wikinger
Auch wenn durch Filme und Bücher häufig der Eindruck entsteht, dass das Leben der Wikinger fast ausschließlich aus kriegerischen Auseinandersetzungen bestand, waren die meisten Wikinger Bauern, Handwerker oder Händler. Sie schlossen sich zu Raubzügen oder Kriegen zusammen, kehrten jedoch nach Abschluss der Kämpfe in ihren Alltag zurück.
Ausrüstung
Pfeil und Bogen wurden zwar genutzt, aber die Hauptwaffen der Wikinger waren der Speer, das Schwert und die Streitaxt. Letztere hatte den Nachteil, dass sie mit beiden Händen geführt wurde und den Defensivschutz durch einen ebenfalls geführten Schild verhinderte. Insbesondere das zumeist sehr aufwendig gefertigte Schwert war ein Statussymbol der Anführer. Gleiches gilt für Kettenhemden und Helme, wobei die gehörnten Helme ein Mythos sind, die hat es bei den Wikingern einfach nicht gegeben.
Schlachten
In der Schlachtaufstellung bildeten die jüngeren Krieger in dichter Reihe einen Schildwall, hinter dem die übrigen Kämpfer zunächst versuchten, durch die geschleuderten Speere oder durch Pfeile bereits eine Vorentscheidung des Kampfes herbeizuführen. Gelang dies nicht, begann der offene Kampf. Berüchtigt dabei waren die Berserker, die glaubten, von Odin mit besonderen Kräften ausgestattet zu sein. Sie steigerten sich in einen Kampfrausch, in dem sie die Schmerzen ihrer Verwundungen ignorierten. Mehr zum Thema Schlacht...
Taktik
Wikinger haben lang andauernde Kämpfe möglichst vermieden. Ihre Stärke auf den Raubzügen waren Überraschungsangriffe und schnelle Rückzüge. Das Ziel der Schlacht war die Ausschaltung der Anführer, die gewöhnlich dadurch erreicht wurde, dass mit blanker Gewalt die gegnerischen Linien durchbrochen wurden.
Seeschlachten
Sie waren selten und wurden zumeist in Küstennähe ausgefochten. Miteinander vertäut bildeten die Schiffe eine Linie und speziell ausgesuchte Kämpfer hatten die Aufgabe, die gegnerischen Schiffe möglichst unbeschädigt einzunehmen, da sie einen beträchtlichen Vermögenswert für den Sieger darstellten.